Thursday, November 23, 2006

Sich in Sprache suhlen - das Sprachbad

Sprachbad. Das Wort packe ich heute in das Wortsparschwein. Es ist zu schön. Wenn ich mich dreckelig, wortlos und sprachlos fühle, so stelle ich mir vor, nehme ich einfach ein erfrischendes Bad in der, in einer Sprache. Wie lange das Bad wohl dauern darf?
Ich weiß nicht ob ich von denjenigen, die dieses Wort benutzen und kreierten, eine Antwort bekäme, handelt es sich doch um die Spezies "Lehrer". Schüler in Sprache baden, ist sie einer unbekannten Sprache auszusetzen, sagen sie. Aha.
Vielleicht gibt es ja einen Zusammenhang mit dem Spruch "Man soll das Kind nicht mit dem Bade auszuschütten". Wer weiß.
Mich interessiert dabei besonders die Frage, welche reinigende Wirkung dieses Bad hat und um welche Sprache es sich bestenfalls handeln sollte. Hm, mal sehen. Manieren bringt das britsche Bad. Der die Wanne füllende, disziplinierende Wortschwall ist natürlich mit ein wenig Earl Grey versetzt, schließlich gilt es, eine stiff upper lip zu erzeugen.

Wesentlich bodenständiger sind da Spanisch- und Italienisch-Bäder. Die sind sehr gehaltvoll und haben einen Hauch von Mittelmeer an sich. Kontraindikation könnte hier jedoch massive innere Unruhe sein, denn das Bad füllt sich mit schnellen, lauten Worten im Nu.

Französische Bäder leisten dagegen selbstverständlich ihren kuscheligen Beitrag zur Libido...

Wo wir gerade dabei sind, ich glaube es ist Zeit für ein Bad!

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